Friseure

In der Friseurbranche in Europa arbeiten mehr als eine Million Menschen. Neben anderen Inhabern kleiner und mittlerer Unternehmen kommen Ihnen als Friseur die KMU-freundlichen Rechtsvorschriften der EU zugute. Sie haben Zugang zu EU-gestützten Darlehen für Kleinunternehmen und europäischen Marktinformationen. Dank dem Netz „Enterprise Europe Network“ können Sie leichter einen neuen Geschäftspartner in Europa finden. Außerdem dürfen die Mitgliedstaaten den Unionsvorschriften zufolge niedrigere Mehrwertsteuersätze auf verschiedene Dienstleistungen anwenden, unter anderem für die Friseurbranche. Dieser reduzierte Steuersatz steigert – falls er Anwendung findet – die Gewinnmargen der Branche.

Es gibt schätzungsweise etwa 400 000 Friseursalons in der EU. Die Kunden betrachten sie als sichere Orte der Entspannung, vergessen dabei aber gerne, dass der Arbeitsplatz für die Friseure selbst tatsächlich sehr gefährlich sein kann. Der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) zufolge kann die Belastung durch Chemikalien und allgemein die Art der Friseurtätigkeit selbst verschiedene Haut- und Atemwegserkrankungen, chronische Schmerzen, körperliche Verletzungen und sogar Krebs verursachen.

Die EU hat bereits zwei Projekte finanziert, bei denen es um die Erforschung und Umsetzung von Vorbeugungsmaßnahmen für berufsbedingte Hauterkrankungen in der Friseurbranche ging, nämlich SafeHair 1.0 (2010) und SafeHair 2.0 (2011). Darüber hinaus gibt es immer mehr Unionsrechtsvorschriften zu Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz, mit denen alle – auch Friseure – vor dem Kontakt mit gefährlichen Stoffen und anderen Gesundheitsgefahren am Arbeitsplatz geschützt werden sollen. Im Rahmen der Kampagne für gesunde Arbeitsplätze 2018–2019 wurden mehrere Instrumente geschaffen, darunter das E-Tool zu gefährlichen Stoffen.